Gasleck am Balticconnector: Finnland verdächtigt Russland bei möglichem Zwischenfall

Die politische und militärische Führung Finnlands hat angedeutet, dass Russland in den Zwischenfall mit dem Leck an der Balticconnector-Gaspipeline zwischen Finnland und Estland verwickelt sein könnte.

Die finnischen Nachrichtendienste behaupten, dass der Balticconnector-Zwischenfall eine Bedrohung für die nationale Sicherheit des Landes darstellt, und die finnischen Verteidigungsstreitkräfte untersuchen die Angelegenheit.

Zu den Argumenten, die auf eine Beteiligung Russlands hindeuten, gehört, dass russische Schiffe in der Nähe der finnischen Küste gesichtet wurden und wahrscheinlich ihren Standort bestimmt haben. Außerdem wurde eine Beschädigung des Telekommunikationskabels zwischen Finnland und Estland festgestellt.

Die finnische Regierung wird eine dringende Unterrichtung über den Vorfall abhalten, an der auch Premierminister Petteri Orpo und Verteidigungsminister Antti Häkkinen teilnehmen werden.

Gasgrid Finland, der staatliche Betreiber des Gasübertragungsnetzes, hatte am Sonntag die Schließung der Balticconnector-Gaspipeline wegen eines vermuteten Gaslecks angekündigt. Obwohl der Vorfall die Gasversorgung Finnlands nicht beeinträchtigt, werden die Reparaturarbeiten voraussichtlich mehrere Monate dauern.

Die Balticconnector-Gaspipeline, die von Estland und Finnland gemeinsam genutzt wird, wurde im Dezember 2019 eröffnet, um den Gastransport zwischen den beiden Ländern ohne zusätzliche Kosten zu gewährleisten und die Abhängigkeit vom russischen Unternehmen Gazprom zu verringern. Der Unterwasserteil von Balticconnector ist 77 km lang und führt von der estnischen Hafenstadt Paldiski nach Inkoo in Finnland, während der Landteil 55 km in Estland und 21 km in Finnland lang ist.