Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) wurde im vorübergehend besetzten Kernkraftwerk Saporischschja (ZNPP) ein Wasserleck im Kühlsystem eines der Reaktoren entdeckt. Derzeit führen Spezialisten Restaurierungsarbeiten durch, um das Problem zu beheben.
Nach Angaben der IAEA erhielten die Experten der Agentur am 29. Oktober einen Bericht über ein Kühlmittelleck in einem der Reaktoren des Kernkraftwerks Saporischschja. Der Reaktor befindet sich in einem kalten Abschaltzustand, d. h. er produziert keinen Strom, was die Risiken verringert, aber der Schaden erfordert eine sofortige Reparatur, um die Dichtheit des Systems wiederherzustellen.
Nach Angaben des Generaldirektors der IAEA, Raphael Grossi, stellt das Leck derzeit keine Gefahr für die nukleare Sicherheit dar, die Situation bedarf jedoch einer ständigen Überwachung. „Wir werden dieses Problem weiterhin genau beobachten, aber bisher sehen wir keine unmittelbaren Bedrohungen für die Sicherheit“, versicherte er. Es wird darauf hingewiesen, dass die Reparaturarbeiten bis Ende der Woche abgeschlossen sein sollen.
Im Rahmen der Sanierungsarbeiten am ZNPP wird derzeit eine gründliche radiologische Inspektion der Schweißnähte der Anlage durchgeführt, die die Zuverlässigkeit der Reparaturen bestätigen soll. Vertreter der Besatzungsverwaltung haben ihre Spezialisten in die Arbeit einbezogen, der uneingeschränkte Zugang zu internationalen Experten bleibt jedoch begrenzt.
Raffaele Grossi betonte zudem, dass die Sicherheit des Kernkraftwerks Anlass zur Sorge gebe, da regelmäßig über Drohnenaktivitäten in unmittelbarer Nähe des Kernkraftwerks berichtet werde. „Wir haben wiederholt darauf hingewiesen, dass jede militärische Aktivität in der Nähe von Atomanlagen ein ernstes Risiko darstellt. Dies ist nach wie vor ein Anlass zu großer Sorge für uns“, fügte er hinzu.
Das Kernkraftwerk Saporischschja, eines der größten Kernkraftwerke Europas, ist weiterhin unter instabilen Sicherheitsbedingungen in Betrieb. Die IAEO unterstützt ihrerseits bei der Überwachung der Lage und versucht, die Sicherheit dieser strategischen Anlage zu gewährleisten.
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