Das ukrainische Wirtschaftsministerium arbeitet an der Aktualisierung von Ansätzen zur Beschäftigung und Integration der Bürger in den Arbeitsmarkt. Im Mittelpunkt stehen Inklusivität, Chancengleichheit und Anpassung an Kriegsbedingungen. Bei der Präsentation der Kernbereiche der neuen Beschäftigungsstrategie skizzierte die Regierung Pläne zur Entwicklung der Berufsberatung sowie zur Unterstützung von Veteranen, Binnenvertriebenen, Menschen mit Behinderungen und anderen sozial schwachen Gruppen.
Der umfassende Krieg veränderte die Struktur des Arbeitsmarktes erheblich und erschwerte Millionen Ukrainern den Zugang zur Arbeit. Wie der Pressedienst des Ministeriums mitteilte, sind Veteranen, Frauen, Menschen mit Behinderungen, Senioren, Binnenvertriebene und Ukrainer, die ins Ausland ausgewandert sind, am häufigsten mit Hindernissen bei der Arbeitssuche konfrontiert. Diese Schwierigkeiten bildeten die Grundlage für die Entwicklung einer neuen Beschäftigungspolitik.
Heute gibt es in der Ukraine etwa 4,65 Millionen offiziell registrierte Binnenvertriebene, darunter fast zwei Millionen Menschen im arbeitsfähigen Alter. Mehr als 6,9 Millionen Bürger befinden sich im Ausland. Trotz dieser Herausforderungen weist die Ukraine in internationalen Bewertungen eine positive Dynamik auf: Im Jahr 2024 stieg sie im Gender Equality Index des Weltwirtschaftsforums auf den 63. Platz – ein Fortschritt im Vergleich zum Vorjahr.
Die stellvertretende Wirtschaftsministerin Tetjana Bereschna betonte, dass eine umfassende wirtschaftliche Erholung nur möglich sei, wenn alle gesellschaftlichen Gruppen in die Wirtschaftstätigkeit einbezogen würden. Aus diesem Grund sieht die Beschäftigungsstrategie systemische Maßnahmen vor – Ausbildung, Umschulung, Anpassung der Arbeitsplätze und Schaffung eines integrativen Umfelds. Ihrer Ansicht nach ist Inklusion keine Option, sondern Voraussetzung für stabiles Wirtschaftswachstum.
Während des Arbeitstreffens analysierten die Teilnehmer die Haupthindernisse, die bestimmte Kategorien von Bürgern an der vollständigen Integration in den Arbeitsmarkt hindern. Darunter: Nichtanerkennung der Kampferfahrung von Veteranen als Berufsqualifikation; niedrige Beschäftigungsquote unter Menschen mit Behinderungen und Mangel an angepassten Arbeitsplätzen; Geschlechterungleichheit, einschließlich des Lohngefälles; sowie eingeschränkter Zugang von Binnenvertriebenen zu Wohnraum und Mobilität.
Zur Überwindung dieser Probleme werden spezifische Lösungen vorgeschlagen. Dazu gehören der Aufbau eines Berufsberatungssystems, der Ausbau von Praktikums- und Umschulungsprogrammen, die Unterstützung von Arbeitgebern, die integrative Arbeitsbedingungen schaffen, sowie die Einführung von Umschulungen für Soldaten während der Dienstzeit. Darüber hinaus ist die Entwicklung von Integrationsprogrammen für Binnenvertriebene, Frauen, Menschen mit Behinderungen und Bürger, die sich vorübergehend im Ausland aufhalten, geplant.
Die Diskussion war ein weiterer Schritt in der Entwicklung einer neuen Beschäftigungsstrategie, deren Ziel es ist, den ukrainischen Arbeitsmarkt flexibler, offener und widerstandsfähiger gegenüber sozialen Herausforderungen zu machen. Die Regierung muss noch viele Hürden überwinden, doch ein systemischer Ansatz und die Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Bevölkerungsgruppen können die Grundlage für ein wirklich inklusives Wirtschaftswachstum legen.
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