Google hat eine neue Stufe in der Entwicklung seiner Suchmaschine vorgestellt, in deren Mittelpunkt die tiefe Integration generativer künstlicher Intelligenz steht. Anstelle einer herkömmlichen Linkliste erhalten Benutzer von einem neuronalen Netzwerk generierte Antworten, die den Umgang mit Informationen im Internet grundlegend verändern sollen.
Dies wurde im offiziellen Google-Blog berichtet. Während einer Technologiekonferenz im Silicon Valley bezeichnete der CEO des Unternehmens, Sundar Pichai, das Update als „eine völlige Neukonzeption der Suche mit tieferen Einblicken“. Ihm zufolge ermöglicht der neue Modus nicht nur, komplexere Abfragen zu stellen, sondern diese auch unmittelbar während des Suchvorgangs zu verfeinern, was den Komfort und die Flexibilität der Nutzung deutlich erhöht.
Die aktualisierte Suche ist bereits im Chrome-Browser für Benutzer in den USA erschienen, die die Pakete Google AI Pro und Google AI Ultra abonniert haben und die englische Sprache verwenden. Das Tool kann nicht nur den Inhalt einzelner Seiten zusammenfassen, sondern wird in Zukunft auch mehrere Tabs gleichzeitig analysieren und so die Seiten im Namen des Benutzers durchsuchen.
Die ehrgeizigen Änderungen haben jedoch sowohl bei Analysten als auch bei Google-Partnern ernsthafte Bedenken ausgelöst. Das Modell, mit dem das Unternehmen den Großteil seiner Einnahmen aus Display-Werbung erzielt, könnte darunter leiden: Benutzer, die sofort Antworten erhalten, klicken weniger auf externe Links. Dies wirkt sich bereits negativ auf den Datenverkehr zu Informationsressourcen aus, darunter Nachrichtenseiten und sogar Wikipedia.
Ein besonders alarmierendes Signal war der Rückgang des Datenverkehrs von Apple-Geräten. Laut Eddie Cue, Senior Vice President des Unternehmens, verlor Google im April zum ersten Mal seit über 20 Jahren Verkehrsanteile auf iOS-Plattformen. Der Grund dafür ist die wachsende Popularität alternativer Suchmaschinen auf Basis künstlicher Intelligenz, wie etwa ChatGPT und Perplexity.
Apple erwägt bereits, KI-Suchmaschinen von Drittanbietern als Standardoptionen für seine Geräte zu integrieren. Dieser Schritt könnte die Dominanz von Google auf dem Suchmarkt ernsthaft erschüttern, insbesondere wenn die Benutzer dynamischere und personalisiertere Antworten den herkömmlichen Ergebnissen vorziehen.
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