Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, radikale Änderungen in der amerikanischen Arzneimittelpreispolitik umsetzen zu wollen. Ihm zufolge sei er bereit, ein Dekret zu unterzeichnen, das Pharmaunternehmen dazu zwingen würde, die Kosten für Medikamente um 30 bis 80 Prozent zu senken. Dies berichtet die Financial Times.
Trump hat versprochen, das Prinzip der Meistbegünstigung einzuführen. Demnach würden die Vereinigten Staaten für Medikamente nicht mehr bezahlen als das Land mit den weltweit niedrigsten Preisen. „Amerika sollte nicht länger den höchsten Preis für Medikamente auf der Welt zahlen“, betonte der Politiker.
Seine Aussagen wirkten sich unmittelbar auf die Finanzmärkte aus: Die Aktien asiatischer Pharmaunternehmen fielen stark. Insbesondere Samsung Biologics verlor 4 % seines Wertes, SK Biopharmaceuticals 2,5 % und BeiGene fast 8 %. Der Aktienkurs des indischen Riesen Sun Pharma fiel um mehr als 5 %.
Dies ist nicht Trumps erster Versuch, die Spielregeln im Pharmasektor zu ändern. Während seiner ersten Amtszeit als Präsident setzte er sich auch für die Idee einer Preisregulierung ein, stieß dabei jedoch auf Widerstand der mächtigen Pharmalobby. Nun hat Trump erklärt, dass er es nicht zulassen werde, dass Unternehmen seine Entscheidungen beeinflussen. „Politische Beiträge mögen andere beeinflussen, aber nicht mich oder die Republikanische Partei“, schrieb er in den sozialen Medien.
Unterdessen kritisierte die Lobbyorganisation PhRMA die Initiative. Sie warnte, dass staatliche Eingriffe in die Preisgestaltung den Patienten schaden könnten. Vertreter der Gruppe sind der Ansicht, dass das Problem der hohen Preise eher bei den Zwischenhändlern als direkt bei den Arzneimittelherstellern liegt.
Zur Erinnerung: Die Regierung Joe Biden hat im Inflationsreduktionsgesetz auch Preisobergrenzen für Medikamente verankert, wodurch der Staat Schätzungen zufolge in den nächsten zehn Jahren rund 100 Milliarden Dollar einsparen könnte. Auch Pharmaunternehmen versuchten, diese Politik vor Gericht anzufechten, doch die meisten Klagen blieben erfolglos.
Trump wiederum wies das Argument zurück, dass eine Preissenkung zu einer Verringerung der Investitionen in die Entwicklung neuer Medikamente führen würde. „Die Preise wurden immer mit den Forschungskosten erklärt, aber in Wirklichkeit war es eine Täuschung, und Amerika hat jahrelang wie ein Trottel bezahlt“, sagte er. Sollten die Pläne umgesetzt werden, versprach Trump, werde „Amerika endlich fair behandelt“.
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