Die Ukraine wird Gas importieren, um Produktionsverluste nach russischen Angriffen auszugleichen

Die Ukraine ist gezwungen, im Februar und März 2025 bis zu 800 Millionen Kubikmeter Gas aus Europa zu importieren, da ihre eigene Produktion infolge einer Reihe russischer Raketenangriffe um 40 Prozent zurückgegangen ist. Dieser Schritt ist notwendig, um die Energiestabilität des Landes während der Heizsaison aufrechtzuerhalten.

Dies berichtete Reuters unter Berufung auf eine anonyme Quelle aus der Energiebranche. Es wird darauf hingewiesen, dass die Ukraine vor den Angriffen etwa 52 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag produzierte und der Bedarf im Winter zwischen 110 und 140 Millionen Kubikmetern pro Tag schwankte. Der Quelle zufolge hätte die Ukraine vor Beginn der Aggression auf Gasimporte verzichten können, doch die Angriffe auf die Produktionsanlagen zwangen das Land dazu, nach alternativen Quellen zu suchen, um den Bedarf der Bevölkerung und der Industrie zu decken.

Während der Heizperiode wird in der Ukraine hauptsächlich Gas zum Heizen von Wohnräumen und zum Kochen verwendet. Allerdings sind die wichtigsten Gasförderfelder in den Regionen Charkiw und Poltawa anfällig für russische Angriffe, was eine stabile Versorgung erschwert. Durch den Beschuss wurde ein erheblicher Teil der Produktion eingestellt oder deutlich reduziert.

Derzeit verfügt die Ukraine nur über geringe Gasreserven in unterirdischen Speichern, was zusätzliche Schwierigkeiten verursacht. Mit den geplanten Importen und der Inlandsproduktion geht das Land jedoch davon aus, die Heizsaison zu überstehen, ohne die Gaslieferungen an Bevölkerung und Industriebetriebe einschränken zu müssen.

Der Quelle zufolge muss die Ukraine im Frühjahr damit beginnen, Gas in Speicheranlagen zu pumpen, um sich auf die Wintersaison 2025/2026 vorzubereiten. Dafür ist die Gewinnung von rund 13 Milliarden Kubikmetern Gas notwendig. Zu Beginn der aktuellen Saison waren 12,9 Milliarden Kubikmeter eingelagert.

Die Frage weiterer Gasimporte nach März bleibt ungewiss, da sie vom Niveau der Inlandsproduktion abhängt, die wiederum von der Intensität der russischen Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur abhängt.