Die Auswirkung von Alkohol auf die männliche Sexualfunktion ist nach wie vor Gegenstand von Debatten unter Wissenschaftlern in verschiedenen Ländern. Studien zu diesem Thema führen oft zu widersprüchlichen Schlussfolgerungen und sorgen für lebhafte Diskussionen in der medizinischen Fachwelt.
Australische Experten vom Keough Institute of Medical Research in Westaustralien sind zu einem unerwarteten Ergebnis gekommen: Mäßiger Alkoholkonsum kann sich sogar positiv auf die sexuelle Funktion des Mannes auswirken. An der Studie, die im Journal of Sexual Medicine veröffentlicht wurde, nahmen 1580 Männer teil. Die Wissenschaftler untersuchten ihre Trinkgewohnheiten und ihr Sexualleben.
Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass Männer, die bis zu vier Drinks pro Woche tranken, seltener unter Potenzproblemen litten als ihre völlig trinkfreien Altersgenossen. Außerdem klagten die Teilnehmer, die sich nicht mehr als ein Glas Alkohol in sieben Tagen gönnten, häufiger über sexuelle Funktionsstörungen. Diese Daten waren für viele unerwartet, da traditionell angenommen wurde, dass Alkohol für die Gesundheit von Männern äußerst schädlich ist.
Russische Ärzte haben jedoch eine andere Meinung. Mitarbeiter der Abteilung für Urologie und chirurgische Andrologie der Russischen Medizinischen Akademie behaupten, dass selbst kleine regelmäßige Dosen von Alkohol negative Auswirkungen auf die männliche Potenz haben. Sie betonen, dass Alkohol die Blutzirkulation beeinträchtigen und Hormonausfälle verursachen kann, was mit der Zeit zu einer Verschlechterung der Erektion führt.
Diese Meinungsverschiedenheiten zwischen Wissenschaftlern aus verschiedenen Ländern unterstreichen die Komplexität des Themas. Trotz der optimistischen Ergebnisse der australischen Studie weisen die Experten darauf hin, dass die individuellen Körpermerkmale und der allgemeine Gesundheitszustand eine wichtige Rolle spielen.
Daher sollte man sich vor Augen halten, dass Alkoholmissbrauch immer mit Risiken verbunden ist. Wenn Männer ihre Gesundheit und ihr sexuelles Wohlbefinden erhalten wollen, sollten Mäßigung und ein bewusster Umgang mit Alkohol weiterhin oberste Priorität haben.