Schädliche Flugreisen: Die Geheimnisse der Flugzeugabgase

Fliegen im Flugzeug ist bequem und schnell, aber was ist, wenn es ein Risiko für die Gesundheit darstellt? Eine Studie von The Independent wirft die Frage auf, wie giftig die Abgase sind, die sich in den Flugzeugkabinen bilden, und wie sie sich auf Passagiere und Besatzung auswirken.

Der ehemalige Pilot John Hoyte, der 16 Jahre lang als Pilot tätig war, musste wegen chronischer Müdigkeit und Gedächtnisproblemen in den Ruhestand gehen, die er auf die giftigen Dämpfe zurückführt, die nach einer Überhitzung des Belüftungssystems in der Kabine entstanden. Diese Phänomene wurden nicht nur in BAe-146-Flugzeugen, sondern auch in Boeing 757, Airbus A320, Boeing 737 und Embraer ERJ-145 festgestellt.

Solche Fälle sind keine Seltenheit: Auch die Passagiere müssen mit negativen Folgen rechnen. Im Jahr 2000 litt die Amerikanerin Robin Montmayer nach einem Flug in einem Airbus 320 unter Gedächtnisverlust, Schlaflosigkeit und nervösen Zuckungen, doch die Ärzte konnten die Ursache ihres Zustands nicht feststellen.

Experten vermuten, dass die Ursache für die Probleme Trikresylphosphat (TCP) ist, das dem Flugzeugtreibstoff zugesetzt wird, um den Verschleiß der Triebwerke zu verringern. Dieses Gift gelangt über das Belüftungssystem in die Kabine, wo die Passagiere eine Mischung aus Luft aus Filtern und Luft aus den Triebwerken einatmen, die zwar gekühlt, aber nicht gereinigt wird. Dies führt zu einem "aerotoxischen Syndrom", unter dem sowohl Piloten als auch Passagiere leiden können.

Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat Hoyt eine Website, Aerotoxic.org, eingerichtet, auf der jeder seine Erfahrungen mitteilen und von den Fluggesellschaften Rechenschaft verlangen kann. Experten gehen davon aus, dass die Installation spezieller Kabinenfilter Millionen von Pfund kosten würde, doch Hoyt ist überzeugt, dass sich diese Maßnahme angesichts der potenziellen Katastrophen, die durch den Bewusstseinsverlust von Piloten verursacht werden, auszahlen wird. Außerdem rät er den Fluggästen, spezielle Masken zum Schutz vor Giftstoffen zu kaufen.