Probleme mit der Nachtruhe sind vielen Menschen bekannt, und obwohl der Begriff „Schlaflosigkeit“ häufig verwendet wird, gibt er das Wesen des Problems nicht immer richtig wieder. Meistens sind die Menschen nicht mit einem völligen Schlafmangel konfrontiert, sondern mit dessen Störungen. Ärzte sprechen meist von Schlafstörungen, die sich auf unterschiedliche Weise äußern können, von Einschlafproblemen bis hin zu nächtlichem Aufwachen. Diese Störungen können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und zu Müdigkeit und Angstzuständen führen.
Eines der häufigsten Probleme ist die Einschlafstörung. Viele Menschen verbringen eine Stunde oder mehr damit, sich ins Bett zu legen und eine bequeme Position zu finden, können aber trotzdem nicht einschlafen. Dies kann auf nervöse Erregung und Angst zurückzuführen sein, die es nicht erlauben, sich zu entspannen und in einen vollen Schlaf zu sinken. Infolgedessen wird der Schlaf flach, und die Person wacht schon bei den geringsten Geräuschen oder Bewegungen auf.
Eine andere Art von Störung ist die so genannte intrasomniale Störung. In diesem Fall ist das Einschlafen kein Problem, aber die Nacht wird durch häufiges Aufwachen unterbrochen. Manchmal fällt es den Betroffenen schwer, nach dem Aufwachen wieder einzuschlafen, insbesondere wenn sie von unangenehmen Träumen oder Angstgefühlen geplagt werden. Dadurch wird auch die normale Schlaftiefe gestört und der Schlaf ist weniger erholsam.
Darüber hinaus gibt es Post-Somnolenz-Störungen, bei denen eine Person früher als nötig aufwacht, ohne in eine leichtere Schlafphase überzugehen. Infolge dieses frühen Aufwachens fühlt sich der Betroffene zerschlagen, müde und reizbar und hat Schwierigkeiten, den Tag mit Elan zu beginnen.
Die Ursachen für Schlaflosigkeit können vielfältig sein, und oft ist sie ein Symptom für andere Erkrankungen. Dabei kann es sich um psychische Störungen wie Neurosen, Depressionen oder Phobien handeln, aber auch um somatische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-, Atemwegs- oder Magen-Darm-Erkrankungen. Auch anhaltende Schmerzen können Schlaflosigkeit auslösen. Sehr oft sind Schlafprobleme auf das Fehlen eines geregelten Tagesablaufs zurückzuführen, wenn eine Person zu unterschiedlichen Zeiten zu Bett geht und sich nicht an die Norm der Ruhezeit hält.
Der Zusammenhang zwischen Stress und Schlaflosigkeit ist wechselseitig: Stress kann Schlafstörungen verursachen, und anhaltende Schlaflosigkeit verschlimmert wiederum den Stress. Studien zeigen, dass Menschen, die zu Überarbeitung und Ängsten neigen, eher unter Schlaflosigkeit leiden. Sie haben vielleicht das Gefühl, Probleme zu haben, die sie in Wirklichkeit gar nicht haben, was ihren Zustand noch verschlimmert.
Es ist auch wichtig zu wissen, wie die Menschen ihren eigenen Schlaf wahrnehmen. Viele neigen dazu, die Zeit, die sie im Bett verbringen, zu unterschätzen und glauben, dass sie viel weniger schlafen, als sie tatsächlich tun. Dies führt zu zusätzlichen Ängsten und einer Fehleinschätzung der eigenen Fähigkeit, sich zu erholen. Deshalb ist es wichtig, dass man lernt, seine nächtlichen Stunden objektiv zu betrachten und zu erkennen, dass es in Wirklichkeit nicht immer so schlimm ist, wie es scheint.