Die Genetik hat großen Einfluss auf uns und prägt nicht nur unser Aussehen, sondern auch Gewohnheiten, Verhalten und sogar Charaktereigenschaften. Untersuchungen zeigen, dass viele Gewohnheiten und Neigungen über Generationen weitergegeben werden und sich auf unerwartetste Weise manifestieren können. Dies gilt nicht nur für offensichtliche Merkmale wie Geschlecht oder Augenfarbe, sondern auch für komplexere Verhaltensmerkmale, die allein durch Umwelteinflüsse geprägt zu sein scheinen.
Eine überraschende genetische Eigenschaft ist die Neigung, fernzusehen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass diese Angewohnheit bei etwa 45 % vererbbar ist. Man kann zwar davon ausgehen, dass die Entscheidung, wie viel Zeit man mit dem Zuschauen verbringt, eine Frage persönlicher Vorlieben ist, doch in Wirklichkeit ist diese Tendenz häufig das Ergebnis einer genetischen Veranlagung, die unabhängig von Zeit und Umgebung über Generationen hinweg auftritt.
Interessanterweise haben sogar Eigenschaften wie Höflichkeit oder Unhöflichkeit eine genetische Grundlage. Untersuchungen zeigen, dass etwa 34 % unserer Neigung zu bestimmten Manieren durch Vererbung erklärt werden können. Dies bedeutet, dass Kommunikationsgewohnheiten, die manchmal streng individuell erscheinen, über Gene vererbt werden können. Entfernte Vorfahren waren möglicherweise weniger oder zurückhaltender, und diese Eigenschaft kann im Charakter ihrer Nachkommen vorhanden sein.
Der Einfluss der Gene betrifft auch die Tendenz zur Treue oder umgekehrt zur Untreue. Dieser Aspekt scheint ausschließlich vom Charakter und den moralischen Überzeugungen einer Person abzuhängen, aber Untersuchungen zeigen, dass die Tendenz einer Frau zur Untreue zu 41 % erblich bedingt sein kann. Diese Ergebnisse deuten nicht darauf hin, dass Gene das Verhalten vollständig bestimmen, sie verdeutlichen jedoch, dass natürliche Veranlagungen Entscheidungen beeinflussen können.
Darüber hinaus ist eine Veranlagung zum Schnarchen auch genetisch bedingt. Etwa 42 % dieses Merkmals sind erblich bedingt. Obwohl Schnarchen oft als physiologisches Problem wahrgenommen wird, bestätigt die Genforschung, dass selbst solch kleine Details von unserem genetischen Erbe abhängen und unabhängig von Lebensstil und Gewohnheiten auftreten können.
Eine der am wenigsten erwarteten Eigenschaften, die mit Genen in Verbindung gebracht werden, ist die Vorliebe für spirituelle Praktiken oder die Suche nach dem Sinn des Lebens. Es stellt sich heraus, dass etwa 40 % unseres Wunsches nach Spiritualität oder Selbsterkenntnis von unseren Eltern vererbt werden können. Auf den ersten Blick scheint dieses Merkmal eine rein persönliche Entscheidung zu sein, doch Untersuchungen deuten darauf hin, dass diese Aspekte der Persönlichkeit auch eine genetische Grundlage haben könnten.
Die Genetik deckt viel mehr ab, als man sich vorstellen kann, und viele unserer Merkmale können das Ergebnis einer Vererbung sein, die tief in unsere Familie zurückreicht.
e-news.com.ua