Die Verwandte eines Kollegen ist mit einem Ausländer verheiratet, der in sie verliebt ist.

"Liebst du ihn?" - fragen sie. "Er liebt mich! Sehr sogar!" - antwortet sie. Sechs Monate später flieht sie aus der komfortablen Schweiz. Manchmal fängt man an, eine Person zu hassen, nur weil sie einen liebt und man selbst nicht. Der Hass auf die eigenen Gefühle macht einen wütend, wenn es so aussieht, als sei man selbst schuld daran, dass man nicht verliebt ist.

Ein Bekannter erzählt von seiner Freundin: süß, fürsorglich, serviert immer Frühstück im Bett und sagt liebevoll "Ich liebe dich". Er liebt sie nicht, aber sie versucht, sich seine Liebe zu verdienen.

"Du wirst sie nicht rausschmeißen, das ist doch praktisch, oder?" - sage ich ihm. "Ja, und sie tut mir leid", antwortet er. "Es tut dir nicht leid, du hast es bequem: Frühstück, Pflege, Sex auf Knopfdruck. Wenn es dir leid täte, würdest du ihr eine Chance geben, sich zu ändern."

Die Angst vor der Einsamkeit und die Bequemlichkeit bringen die Menschen dazu, außergewöhnlich berechnende Dinge zu tun und leere Beziehungen zu führen. Gegenseitige Liebe erfordert zu viel, zu viel Gefühl und Investition.

Geliebt zu werden, ohne zu lieben, scheint sicher: Du willst, du liebst, und ich bin in meiner eigenen Welt. Man kann sich immer rechtfertigen, indem man sagt, dass der andere es so gewollt hat. Soll er doch für seine Gefühle verantwortlich sein!

Derjenige, der geliebt wird, versichert sich oft, dass er die Person, die ihn liebt, wie einen Freund (Schwester, Bruder, Großneffe) behandelt. Deshalb will er auch keinen Schmerz zufügen. Es ist unwahrscheinlich, dass jemand schuld ist, wenn ein Blick aufgedeckt wird, denn zunächst ist niemand schuld!

Haben Sie den Mut, rechtzeitig zu sagen: "Ich liebe nicht". Jemand, der liebt, verdient nicht nur Mitleid, sondern auch Ehrlichkeit. Und das Recht auf gegenseitige Liebe, auch wenn es Ihre Beziehung zu ihm kostet.