Antibiotikagrenze: Schutz vor Supermikroben

Wissenschaftler aus den USA, dem Vereinigten Königreich und China schlagen die Einführung einer zulässigen Höchstdosis von Antibiotika für den Menschen vor. Nach ihren Empfehlungen sollte jeder Mensch nicht mehr als neun Tagesdosen Antibiotika pro Jahr zu sich nehmen. Mit dieser Maßnahme soll die Ausbreitung von antibiotikaresistenten Mikroorganismen eingedämmt werden.

Wissenschaftlern zufolge könnte die Zahl der Todesfälle aufgrund von Infektionen durch antibiotikaresistente Bakterien bis zum Jahr 2050 auf über 10 Millionen Menschen pro Jahr ansteigen, wenn nicht umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Bakterien ergriffen werden. Um das Problem in den Griff zu bekommen, wird eine Sondersitzung der UNO vorgeschlagen, um die Situation zu erörtern und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.

Wissenschaftler fordern auch eine drastische Verringerung des Einsatzes von Antibiotika in der Landwirtschaft. Gegenwärtig werden den Tieren oft geringe Dosen von Antibiotika verabreicht, um das Wachstum zu fördern, was zu einer zunehmenden Resistenz der Tiere gegen diese Medikamente führt.

Eine vorgeschlagene Möglichkeit zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenz besteht darin, die Freisetzung von Antibiotika in flüssigen Abfällen aus der pharmazeutischen Produktion, der Landwirtschaft und Krankenhäusern streng zu begrenzen. Dadurch würde die Verunreinigung von Wasser- und Bodenressourcen durch Antibiotika verringert und die Wahrscheinlichkeit einer Resistenzentwicklung bei Bakterien gesenkt.

Solche Maßnahmen können dazu beitragen, die Wirksamkeit von Antibiotika zu erhalten und katastrophale Folgen für die menschliche Gesundheit zu verhindern. Um das Problem der Antibiotikaresistenz erfolgreich zu bekämpfen, bedarf es jedoch einer konzertierten Aktion der internationalen Gemeinschaft und einer Reihe von Maßnahmen auf allen Ebenen, vom individuellen Verbrauch bis hin zu globalen Strategien.