Wissenschaftler gelangen zunehmend zu dem Schluss, dass Glück nicht nur von äußeren Umständen oder den eigenen Bemühungen abhängt, sondern auch von der Genetik. Eine groß angelegte Studie mit fast tausend Zwillings- und Drillingspaaren ergab, dass die Vererbung eine bedeutende Rolle dabei spielt, wie ein Mensch sein eigenes Leben wahrnimmt.
Im Rahmen des Experiments wurden Teilnehmer im Alter von 25 bis 75 Jahren gebeten, sich einem Gentest zu unterziehen und Fragen zu ihrer Weltanschauung, Zufriedenheit und ihrem Glück zu beantworten. Es zeigte sich, dass Zwillinge mit demselben Gensatz ähnliche Ergebnisse zeigten, während zweieiige Zwillinge mit unterschiedlichen Genen größere Unterschiede aufwiesen.
Diese Daten führten zu der Hypothese, dass bestimmte Gene Persönlichkeitsmerkmale beeinflussen, die eine positive Lebenseinstellung prägen. Dabei konnten die Forscher genau jene genetischen Merkmale identifizieren, die mit den Charaktereigenschaften verbunden sind, die zum Glück beitragen.
Die Ergebnisse bestätigten die weit verbreitete Annahme, dass aktive, freundliche, ausgeglichene und zielorientierte Menschen glücklicher sind. Es stellte sich heraus, dass solche Menschen sogar eine positive Lebenseinstellung bewahren und sie in schwierigen Zeiten als innere Ressource nutzen können.
Die Wissenschaftler glauben, dass diese Erkenntnisse uns helfen werden, die Natur nicht nur des Glücks, sondern auch der Depression besser zu verstehen. Das Verständnis der genetischen Veranlagung für eine bestimmte Lebenseinstellung könnte neue Wege in Psychologie und Medizin eröffnen, einschließlich der Entwicklung von Methoden zur Unterstützung von Menschen mit geringer Stresstoleranz.
Glück ist zwar bis zu einem gewissen Grad vererbt, doch schließt dies den Einfluss von Erziehung, Umfeld und persönlichen Erfahrungen nicht aus. Selbst mit ungünstigen genetischen Veranlagungen ist ein Mensch in der Lage, sich selbst zu verbessern und im Alltag Quellen der Freude zu finden.
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