Trotz Krieg: Die Ukraine eröffnete innerhalb eines Jahres fast 100 neue Hotels und sieben neue Betreiber

Vor dem Hintergrund eines umfassenden Krieges hat die ukrainische Hotellerie nicht nur überlebt, sondern sich sogar zu wandeln begonnen und Anzeichen einer Stabilisierung und Entwicklung gezeigt. Trotz erheblicher Infrastrukturverluste, rückläufiger Touristenströme und allgemeiner Unsicherheit passt sich der Hotelmarkt den neuen Gegebenheiten an und wächst sogar.

Laut der Studie „Hotelmarktbericht der Ukraine 2025“ der Ribas Hotels Group wurden in den letzten zwölf Monaten 96 neue Hotelanlagen in der Ukraine fertiggestellt. Darüber hinaus sind sieben neue Betreiber in den Markt eingetreten, was auf Investitionsinteresse selbst unter Kriegsbedingungen hindeutet.

Die Verluste im Gastgewerbe sind zweifellos erheblich. Dazu gehören zerstörte oder beschädigte Hotels sowie Energie-, Wasser- und Verkehrsinfrastrukturanlagen – darunter Flughäfen und Kraftwerke. Gleichzeitig ist das Tourismuspotenzial des Landes insgesamt deutlich eingeschränkt, und der Auslandstourismus ist praktisch zum Erliegen gekommen.

Die neue Realität prägt jedoch auch eine neue Marktlogik: Die Entwicklung konzentriert sich auf relativ sichere Regionen, der Inlandstourismus nimmt zu, und die Entwicklung verlagert sich auf flexiblere Modelle – insbesondere Aparthotels und Ferienhauskomplexe. Diese Formate haben sich als anpassungsfähiger an Veränderungen und wirtschaftlich rentabler für Investoren unter instabilen Bedingungen erwiesen.

Die Erholung der Branche zeigt, wenn auch uneinheitlich, einen stetigen Wachstumstrend. Investoren beginnen, Hotelimmobilien als vielversprechende Anlage zu betrachten, nicht nur im Hinblick auf die Rentabilität, sondern auch für die zukünftige strategische Positionierung – insbesondere im Hinblick auf den Wiederaufbau nach dem Krieg.

Im vierten Kriegsjahr verändert sich der ukrainische Hotelmarkt unter dem Einfluss neuer Herausforderungen: Der Rückgang der Nachfrage ausländischer Touristen wird durch Binnenströme kompensiert, lokale Reiseziele entwickeln sich, und die Investitionsstrategie ist auf langfristige Stabilität ausgerichtet. Diese Veränderungen deuten auf eine schrittweise Anpassung der Branche an die Kriegsbedingungen und ihre Bereitschaft zur weiteren Erholung hin.